Hornopirén-Seekajak Ausflug

29.12.2016: Heute war das Wetter weiterhin schön. Ich habe Wäsche gewaschen, den kleinen Ort erkundet, das ruhige Eco-Camp mit dem Café und den interessanten Büchern genossen (Patagonia El Cobre). Es gibt hier Bücher zu allen Aspekten Patagoniens (Geologie, Pflanzen, Tiere, Geschichte, Ureinwohner etc.). Mit Robert, der diesen Platz mit seiner Familie betreibt, habe ich mich gut verstanden und wir haben Gespräche über Gott und die Welt geführt.

Am Nachmittag habe ich in dem Dorf einen alleinreisenden Radfahrer aufgegabelt und zum Zeltplatz mitgenommen. Er hat mir erzählt, dass ihm das Radfahren hier auch schwerfällt, obwohl er ziemlich durchtrainiert ist. Jemand hat ihm gesagt, er müsse alles vergessen was er über Radfahren von Europa kennt. Die äußeren Bedingungen wie Straßen, touristische Infrastruktur und Wetter seien hier völlig anders, so dass man dazu erst mal eine Einstellung entwickeln muss. Ich hatte auch den Eindruck, dass ich erst mal die richtige mentale Einstellung entwickeln muss, bevor ich weiter fahren will.

Am Abend kamen Scott und Sarah mit ihren zwei Kindern, die für ein halbes Jahr durch Südamerika reisen, auf dem Zeltplatz an. Die Familie war jetzt schon das 3. Mal hier und Scott und Sarah hatten hier auch schon 2 Wochen als Freiwillige gearbeitet.

„Patagonia El Cobre“ ist nicht nur ein Zeltplatz, sondern auch eine Seekajakstation. Man kann hier Kajaks und alles zusätzliche Equipment ausleihen oder an verschiedenen Touren teilnehmen. Als wir abends zusammen saßen, hat uns Robert angeboten, eine zweitägige Kajakfahrt mit Übernachtung im Zelt mit uns zu unternehmen. Wir wollten zu verschiedenen Inseln fahren, wo wir  Seelöwen und Pinguine sehen könnten und eine Therme besuchen.

30.12.2016 – 31.12.2016: Am Morgen sind wir für den zweitägigen Kajakausflug früh gestartet.

Start am frühen Morgen
in voller Montur mit Neoprenanzug und Goretexjacke
Versorgungshaus für die Muschelfarmen
Seelöwen
Mit dem Kanu kamen wir den Seelöwen ziemlich nah

 

Robert hat uns gewarnt. Wenn sich die Tiere erschrecken, springen sie alle ins Wasser.

Einzelne Seelöwen waren im Wasser
Seelöwe
Sonnenbaden oder posing?
Sonnenbaden oder posing?
Einzelgänger
Posing für die Kamera

 

Wir sind weiter zur Insel Llancahue gefahren, dort gab es eine mit Meerwasser betriebene Therme, in der wir uns einige Stunden aufgehalten und das schöne Wetter genossen haben.

Logo der Therme
Smalltalk
Kajaks auf dem Steg
morbider Charme
Morbider Charme

Eigentlich wollten wir am späten Nachmittag noch auf eine andere kleine Insel fahren um dort mit unseren Zelten zu übernachten. Die Wellen waren allerdings so stark, dass wir es vorzogen, nicht weiterzufahren und stattdessen in einiger Entfernung von der Therme unsere Zelte aufzuschlagen.

Zeltaufbau

Wir haben gemeinsamen gekocht und eine unruhige, regnerische und stürmische Nacht verbracht. Das Zelt, in dem Scott mit dem älteren Sohn übernachtet hat, hat in der Nacht seinen Geist aufgegeben. Scott konnte dann in das Zelt von Robert umziehen. Der Sohn wurde in meinem Zelt einquartiert. Das alles bei strömenden Regen.

Am nächsten Morgen hat es immer noch geregnet. Unter einer Plane haben wir gefrühstückt.

Scott, Sarah und ihre beiden Kinder

Anschließend haben wir noch eine kleine Insel besucht, auf der Pinguine leben. Wegen Regen leider keine Fotos. Auf dem Rückweg hat es immer weiter geregnet, so dass wir alle ziemlich nass waren. Die Rückfahrt wäre sehr lang und kalt geworden. Wir hatten Glück, dass uns ein kleines Versorgungsschiff nach Hause gebracht hat. Wir haben alle vier Kajaks auf dem Schiff unterbringen können.

Mit Scott, Sarah und den Kindern habe ich dann einen ruhigen Silvesterabend mit einem gemeinsamen Essen verbracht.

6 Gedanken zu „Hornopirén-Seekajak Ausflug“

  1. Meine volle Solidarität gilt dem jüngeren Sohn von Sarah und Scott. Er drückt mein Empfinden eingedenk eines solchen „Ausritts“ mimisch (?) und körpersprachlich bestens aus.
    Ansonsten schließe ich mich der Huldigungen der Vorschreiber uneingeschränkt an.

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