Zambujeira-Sagres

30.9.2016: Für heute hatte ich mir viel vorgenommen: ich wollte bis Sagres kommen, der südwestlichste Teil Europas. Es waren über 80 km mit Steigungen und heißem Wetter. Komoot hat mich von der Hauptstraße in das hübsche Dorf Odeceixe geschickt, dort ging es so stark bergauf, das ich nur schieben konnte. Die Einheimischen haben mich auch bemitleidet.

Geschmückte Straße in Odeceixe
Geschmückte Straße in Odeceixe
Der Ort Odeceixe, Straßen mit Kopfsteinpflaster
Der Ort Odeceixe, Straßen mit Kopfsteinpflaster
Statt Bundesstraße steile Straßen durch das Dorf
Statt Bundesstraße steile Straßen durch das Dorf

Später bin ich mit einem in dem Dorf lebenden Engländer ins Gespräch gekommen. Ich habe ihm die Route gezeigt, die Komoot mir vorgeschlagen hat. Er meinte, das wäre eine sehr schöne Strecke und es wäre auf jeden Fall besser, dieser Strecke zu folgen, als auf der Bundesstraße zu fahren, wo viel Verkehr ist und die Autos zum Teil auch sehr schnell fahren.

Ruhige Nebenstraße
Ruhige Nebenstraße
Frische Feigen
Frische Feigen
Sehr schmaler, aber schöner Weg
Sehr schmaler, aber schöner Weg
Korkeichen
Korkeichen
Tolle bergige Landschaft
Tolle bergige Landschaft
Landstraße, immer hoch und runter
Landstraße, immer hoch und runter
Der Ort Vila do Bispo
Der Ort Vila do Bispo

 

Ich habe zwei schöne Pausen gemacht und jeweils was gegessen und getrunken. Die erste Pause gegen Mittag war in Aljezur. Über das Dorf habe ich im Michael Müller Reiseführer über Portugal, den ich als Ebook habe, gelesen, dass es hier viele deutsche Aussteiger gibt, die dort tatsächlich sehr präsent waren. Auf den Straßen begegnen mir auch viele alte, ausgebaute  Transporter mit deutschen Kennzeichen.

Leckeren Apfelkuchen und „Homemade Lemonade“ gab es dann im nächsten Dorf, in Carrapateira, wo es auf dem zentralen Platz mindestens fünf Cafés gibt, in denen es nur ausländische Gäste gibt und in denen die Preise deutlich höher als normal sind. Es lief schöne Musik und es war eine richtig schöne Urlaubsstimmung. Die jungen Leute sind wahrscheinlich zum großen Teil Surfer, während bei den anderen bestimmt viele Wanderer dabei sind.

Obwohl das Wetter heute sehr heiß war, es viele Steigungen gab, die Strecke viel auf der Bundesstraße verlief und ich häufig in der Sonne fahren musste, die Tour insgesamt also ziemlich anstrengend war, war es ein toller Tag und ich habe es genossen, durch diese beeindruckende Landschaft zu fahren. Ich bin jetzt insgesamt schon mehr als 3100 km gefahren und ich freue mich jeden Tag darüber, dass ich Zeit habe monatelang durch Europa mit dem Fahrrad zu fahren und dabei immer andere Gegenden und Landschaften kennenzulernen.

5 Gedanken zu „Zambujeira-Sagres“

  1. Alle Achtung, ich sehe, du empfindest große Freude beim Radfahren. Es heißt ja auch Radwandern, das auch das Wandern und Schieben des Rads beinhaltet! Man lernt so nach und nach die Berge (Steigungen – es bleibt einem ja nichts anders übrig) zu lieben – irgendwann geht´s auch wieder abwärts.
    Tolle Eindrücke auf deinen Bildern!

    Nach nun drei Wochen Schule steht mein Sinn Richtung Endes des Jahres – meines Schullebens – und da ich ja einen radikalen Schnitt ziehen möchte, habe ich schon alle Fachbücher entsorgt, in meinem Arbeitsplatz hier zu Hause finde ich allmählich den Platz, den ich für die Planungen meiner zukünftigen Tätigkeiten (nicht nur Tourenradeln) benötigen werde. Ich denke da auch an meine gesammelten Erfahrungen in Mogadishu.
    Ich wünsche dir weiterhin so tolle Erfahrungen und immer wieder die Zusammentreffen mit interessanten Leuten.
    Habe noch nicht alles gelesen, was du in den letzten Tagen eingestellt hattest, bin ja im Moment noch mit aufräumen beschäftigt!
    Grüße Klaus

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    • Hallo Klaus,
      vielen Dank, dass Du immer so fleißig Kommentare auf meinem Blog schreibst. Ja, Radwandern ist der richtige Begriff. Dabei geht es dann auch nicht mehr darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern der Weg ist das Ziel. Ich bin auch erstaunt, dass mir Steigungen inzwischen gar nicht mehr so viel ausmachen. Die tollen Ausblicke und Abfahrten entschädigen ja auch das mühsame Bergauf fahren.

      Liebe Grüße
      Bettina

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  2. Liebe Betti, nun bist du wieder in deinem Element, Natur, kleine Ortschaften und spannende Begegnungen. Auf dem Hintergrund verstehe ich deine schnelle Abreise aus Lissabon. Zu groß und quierlig. Machs ganz toll mit allem was du brauchst und liebe Grüße Andrea

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    • Liebe Andrea,
      ja das stimmt, da bin ich ganz in meinem Element. Insbesondere die vielen interessanten Begegnungen, das macht wirklich Spaß. Das unterwegs sein gefällt mir einfach. Obwohl ich gestern noch so eine schöne Übernachtung gefunden habe, in einer alten Villa, das ich schon wieder einen Tag (oder zwei? ) Pause gemacht habe.
      Dir natürlich auch vielen Dank für Deine netten Kommentare. Davon lebt ein Blog. Liebe Grüße
      Betti

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  3. Liebe Bettina, ich habe jetzt erst deinen Beitrag über Zambujera entdeckt: Ich war 2018, nachdem wir endlich in den Möckernkiez eingezogen waren, auf einer geführten Wanderreise auf der Rota Vicentina und dabei auch in Zambujera. War alles sehr schön, durch die Art der Reise aber auch teuer. Nach Zambujera würde ich gern noch einmal fahren. Vielleicht sprechen wir mal drüber, wenn ihr wieder in Berlin seid.

    Schön übrigens, dich bei der Beiratssitzung gesehen zu haben. Wer hat eigentlich den Text auf der neuen Internetseite geschrieben? Das würde mich als Deutschlehrerin durchaus interessieren 😉
    Ciao Sabine

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