El Calafate-Perito Moreno-El Bolson

2.2.2017: Mit dem Nachtbus bin ich von El Calafate zurück nach Los Antiguos gefahren, während der Fahrt habe ich neu entdeckte Reisepodcasts gehört. Der eine Podcast heißt Off the Path und ich habe Podcasts zum Thema „Mit dem Rad um die Welt“ (alleine als Frau), „Weltreise ohne Plan mit One-Way Ticket“ und „Backpacking in Chile„gehört. Die passten alle perfekt zu meiner eigenen Reise. Der andere Podcast heißt „Gate 7- Fernweh und Fotografie„, dort habe ich ein beeindruckendes Interview mit Martin Gommel, einem Fotografen aus Berlin, gehört. Titel des Podcasts: „Fotografie als Therapie„. Artikel zu dem gleichen Thema mit beeindruckenden Bildern, die mir sehr gut gefallen. In dem Podcast äußert sich Martin Gommel so lapidar: „Wenn ich was Schönes sehe, mache ich einfach ein Foto“, wenn ich mir dann die Fotos ansehe, denke ich, das ist eben gerade die Kunst, die Schönheit zu sehen. Ein weiterer Podcast hatte das  Alleine Reisen zum Thema. Er war ein Interview mit Katrin Zita, die ein Buch über das Thema geschrieben hat. Das hat mir viele Dinge, die ich beim Alleinreisen erlebe, bewußter gemacht und mir einige Anregungen zum Nachdenken gegeben. Zum Beispiel hat sie das Thema Routinen angesprochen und wie wichtig diese gerade beim Alleinreisen seien. Erst dachte ich: „Routinen? Habe ich keine“. Dann fielen mir meine Fotos und mein Blog ein. Das sorgt für Routinen: Jeden Tag Fotos machen, die Fotos auf den Computer übertragen, Fotos auswählen und evtl. Bildausschnitte machen bzw. Bildbearbeitungen (mache ich aber ziemlich selten), Fotos hochladen, Blogbeiträge schreiben und veröffentlichen. Ich muss dafür immer wieder Zeit freischaufeln bzw. Zeit bewußt dafür einsetzen. Es ergibt sich nicht immer so wie im Moment, wo ich am Busbahnhof in Valparaiso sitze und zwei Stunden Wartezeit auf den Bus nach Santiago in einem Café überbrücken muss.

3.2.2017: Nach der Ankunft am frühen Morgen in Los Antiguos musste ich wieder die Grenze nach Chile überqueren, um mein Fahrrad und meine anderen Sachen abzuholen. Um 7 Uhr kamen wir an die argentinische Grenzkontrolle. Allerdings mussten wir bis 8 Uhr warten, bis die Grenze öffnete. Per Anhalter ging es dann wieder bis zur chilenischen Grenzkontrolle und von da mit einem Minibus bis ins Stadtzentrum.

Eine Stunde warten, bis die Grenze um 8 Uhr aufmacht

Mit dem Fahrrad habe ich die Grenze dann ein bis zwei Stunden später wieder überquert, weil ich in Argentinien weiter Richtung Norden fahren wollte. Bei der Fahrt entlang der 7 km langen Straße zwischen der argentinischen und der chilenischen Grenzkontrolle habe ich dann die folgenden Bilder gemacht:

An der chilenischen Grenze, am Grenzfluss
An der chilenischen Grenze, am Grenzfluss
Wer kein Auto hat, muss 5 km zu Fuß laufen, grenzüberschreitenden Busverkehr gibt es nicht

Ich bin dann mit dem Rad mit Rückenwind bis nach Perito Moreno gefahren, was eine sehr schöne Strecke war.

Pappeln als Windschutz
Stürmischer See
Blick zurück auf den See
karge, aber reizvolle Landschaft
merkwürdige Steinformationen am Straßenrand

Kurz vor dem Ort habe ich dann noch dieses rollende Hotel von „Rotel Tours“ gesehen. So kann man auch reisen.

Rollendes Hotel

Der Ort Perito Moreno hatte allerdings gar nichts zu bieten. Auch die Unterkünfte waren nicht sehr ansprechend. Ich bin dann in einem kleinen Hotel gelandet, das von einem unfreundlichen, älteren Herrn geführt wurde. Wie so häufig in Argentinien war auch hier nur Barzahlung möglich, so dass ich nach dem Begleichen der Rechnung mal wieder kaum Bargeld hatte. Die Bargeldbeschaffung am Geldautomaten ist häufig auch nicht möglich und wenn es mal Geld gibt, dann nur ca. 100 Euro für die noch zusätzlich 6 Euro Gebühr zu bezahlen sind. So habe ich hier ein ständiges Liquiditätsproblem und war froh, dass ich noch 400 Dollar in bar mitgebracht hatte, die mir jemand in Südafrika eingetauscht hatte. Mit Dollar kann man überall bezahlen und bekommt dann Wechselgeld in der Landeswährung zurück.

4.2.2017: Am nächsten Morgen bin ich zum Busbahnhof gefahren,um mit dem Bus um 9:10 Uhr nach El Bolson zu fahren. Den Fahrpreis konnte ich mit Karte bezahlen. Nachdem ich den Kauf abgewickelt hatte, bekam ich die Information, dass ich für das Fahrrad noch extra bezahlen müsste. Nochmal fast 12 Dollar. Ich habe protestiert, weil ich von dem Argentinier, den ich bei der letzten Busfahrt kennengelernt hatte, wußte, dass er nichts für das Fahrrad bezahlen musste. Aber noch mehr hat mich geärgert, dass ich diesen Betrag wieder in bar bezahlen musste und dass sie mir das nicht vorher gesagt hat.  Immerhin hat sich der Betrag dann noch auf ca. 8 Dollar reduziert. Das ist die reine Willkür. Schlimmer war es dann noch bei der nächsten Busfahrt: Dort haben sie mir erst gesagt, dass für das Fahrrad wohl kein Platz mehr sei, um dann kurz vor der Abfahrt gegen entsprechende Zahlung doch noch einen Platz für das Fahrrad zu finden. Reine Erpressung.

Die Fahrt dauerte den ganzen Tag, die Landschaft war immer gleich, argentinische Steppe wie schon auf dem gesamten Weg von El Calafate nach Los Antiguos. Ich kam erst ziemlich spät an, und habe in dem erstbesten Hostel übernachtet, das gar nicht gut war. In Zukunft wollte ich etwas wählerischer sein.

1 Gedanke zu „El Calafate-Perito Moreno-El Bolson“

  1. Hallo Bettina, ich sitze hier am Esstisch und schaue auf den Rasen, den viele Maulwurf-
    familien sich als Wohnort ausgesucht haben, Heute ist hier wieder ein Wetter, wo man depressiv werden kann, alles grau, mausgrau, steingrau, betongrau u.s.w. Man sehnt
    sich so nach Sonne und einem blauen Himmel! Die Bäume,die Du als Pappeln bezeich-
    net hast, sind Koniferen, also immergrün, Pappeln haben Blätter,wie Du im Schwarz-pappelweg ja vor der Nase hattest. Ich freue mich schon auf meinen Urlaub in Fran-
    zensbad (Tschechien) im März, wo wir 6 Frauen eine Badekur machen, dort gibt es ja sehr viele Thermalquellen. viele liebe Grüße, Deine Mami

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