Johannesburg-Stadtrundgang

5.11.2016: Heute habe ich an einem geführten Stadtrundgang teilgenommen. Wir haben erstmal das Viertel erkundet, in dem auch das Hostel liegt und dabei etwas über die Stadtgeschichte erfahren.

Die Ursprünge Johannesburgs reichen bis 1886 zurück. Damals entdeckte der australische Schürfer George Harrison die Hauptgoldader am Witwatersrand. (Hügel, die im Hintergrund sichtbar sind) was einen großen Goldrausch ausgelöst hat. Schon 1893 wurde eine Rassenschranke eingeführt, nach der schwarze Arbeiter nur noch manuelle Tätigkeiten ausführen durften.

1904 kam es zum Ausbruch der Beulenpest. Dies lieferte den Behörden einen Vorwand um mehrere indische und afrikanische Siedlungen niederzubrennen und so in weiter außen liegende Bezirke abzudrängen.

Eines der ältesten Gebäude beherbergt heute eine Galerie sowie Designerläden.

Historisches Gebäude von 1899
Historisches Gebäude von 1899

Galerie im 1. Stock
Galerie im 1. Stock

Designerläden
Designerläden

Skulpturengarten
Skulpturengarten

Lauschiges Plätzchen
Lauschiges Plätzchen

Renoviertes Gebäude
Renoviertes Gebäude

Unser Tourguide
Unser Tourguide
In einer der Galerien haben wir eine Führung von einem Künstler aus Zimbabwe bekommen, er hat uns viele der Bilder sehr ausführlich und eindrücklich erklärt.

Künstler aus Zimbabwe
Künstler aus Zimbabwe
Ein Straße weiter sind wir an einem sog. „hijacked building“ vorbeigekommen. Dort leben Obdachlose unter erbärmlichen Bedingungen ohne Strom und Wasser. Bei der Entwicklung des Stadtviertels soll versucht werden, diesen Menschen in Sozialwohnungen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, ohne dass sie den Bezirk verlassen müssen.

"Hijacked building"
„Hijacked building“
Auch eine Schule ist hier eingerichtet worden. Die Betreiberinnen der Essensstände, die ihre Stände sonst auf der Straße betreiben würden,  können die Räumlichkeiten umsonst nutzen und pflegen dafür die Grünanlagen in der Schule.

Schule, statt Ladenmiete pflegen der Grünanlage
Schule

Nelson Mandela ist überall präsent
Nelson Mandela ist überall präsent

Der Nachwuchs kann hier trainieren und dem großen Vorbild nacheifern
Der Nachwuchs kann hier trainieren und dem großen Vorbild nacheifern

Stadtansicht
Stadtansicht
Mit dem Taxi sind wir dann in die Innenstadt gefahren, um vom Carlton-Center den Ausblick auf die Stadt zu genießen.

Blick vom Carlton-Center
Blick vom Carlton-Center
Eine andere berühmte Persönlichkeit, die in Johannesburg gelebt hat, ist Gandhi. Er hat von 1903 bis 1913 in Johannesburg gelebt und als Anwalt vorwiegend südafrikanische Inder verteidigt, denen Verstöße gegen die diskriminierenden Gesetze vorgeworfen wurden. Auf dem Gandhi Square steht eine Statue, die an sein Wirken erinnert.

In dieser Straße hatte Gandhi seine Anwaltskanzlei
In dieser Straße hatte Gandhi seine Anwaltskanzlei
Nicht weit entfernt vom Gandhi-Square steht das Chancellor House, wo Nelson Mandela und Oliver Tambo ihre Anwaltskanzlei in den 50er Jahren betrieben haben. Das Gebäude war völlig verfallen und ist heute ein Museum.

Chancellor House
Chancellor House
Nach einem längeren Spaziergang sind wir auf dem Weg nach Bloemfontein an diesem alten Bahnhof vorbeigekommen. Dort finden öffentliche Yoga-Events und Silent-Disko Veranstaltung statt.

Alter Bahnhof
Alter Bahnhof
In Bloemfontein war unser Ziel der „Neighbourgoods Market„, der an jedem Wochenende in einem Parkhaus stattfindet, das nur in der Woche genutzt wird. Dort kam es viele tolle Essensstände, etwas Kunsthandwerk und Live-Musik. Ein schöne Stimmung.

Neighborhoods- Market
Neighborhoods- Market
Artikel von 2014 über Stadtentwicklung in Johannesburg

 

Abends im Hostel habe ich eine belgische Journalistin kennengelernt, die in Johannesburg lebt und sich für ihre Tochter über Hostels und Busverbindungen etc. erkundigen wollte. Wir haben uns sehr gut verstanden und sie hat mich für abends zu einer Lesung eingeladen, die ganz in der Nähe vom Hostel stattfinden sollte. Sie musste zwischendurch noch einmal nach Hause fahren und hat mir angeboten mit in ihre Wohnung zu kommen. Wir sind da mit dem Auto hingefahren und es war beeindruckend. Sie wohnt in einer Gegend wo früher nur Weiße gewohnt haben und inzwischen fast keine mehr. Nach 1990 haben viele Weiße Johannesburg verlassen. Sie hat erzählt, dass in ihrer Nachbarschaft viele Ausländer wohnen, die aus dem Kongo, aus Kenia und aus allen möglichen anderen Gegenden kommen. Auch aus Zimbabwe sind sehr viele Menschen geflohen und leben jetzt u.a. in Südafrika.

 

Auf der Rückfahrt im Auto haben wir im Gespräch herausgefunden, dass ich gerne Webseiten mache und gerne auch mal länger an einem Ort bleiben würde, wenn ich dort eine Aufgabe hätte. Sie war ganz begeistert, weil sie für eine NGO arbeitet, die für Studenten aus einem Township ein Mentorenprogramm anbietet und jemand sucht, der für das Projekt eine Homepage machen kann. Ich könnte bei ihr wohnen und wir könnten gemeinsam die Seite machen. Wenn das klappt, würden wir das irgendwann im Dezember machen. Mal sehen, wie sich das ergibt. Jedenfalls witzig, wie sich manche Sachen so durch Zufall ergeben können.

Aus der Lesung ist dann leider nichts mehr geworden. Ich musste nochmal zurück ins Hostel, sie ist mit einer Freudin eine Pizza essen gegangen, wir wollten uns dann später direkt an dem Veranstaltungsort treffen. Ich habe sie dann da aber nirgends gefunden. Später hat mir jemand im Hostel gesagt, dass sie mich gesucht hätte, um mir zu sagen, das jemand versucht hat, in der Pizzeria ihr Handy zu klauen. Sie hat den Dieb verfolgt, er wurde festgenommen und sie hat ihr Handy wiederbekommen. Unglaublich. Hinterher war sie lange bei der Polizei, danach ist sie nach Hause gefahren.

 

3 Gedanken zu „Johannesburg-Stadtrundgang“

  1. Love where you are now, always the way puts interesting people near you. My dream is to travel there and be able to collaborate with some NGO. A big hug and take care of yourself.

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    • Hi Sugeins,
      South Africa is really a interesting place with beautiful landscape. I think there are lots of possibilities to collaborate with NGO’s. Big hug.
      Bettina

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