San Pedro de Atacama

Vom 2.3.2017 bis zum 6.3.2017 waren wir in San Pedro de Atacama, ein kleiner, touristischer Ort, der am Rande der Atacama Wüste auf 2450 m Höhe liegt. Wir haben in dem netten, familiären Hostal Quinta Adela gewohnt.

Einige Eindrücke von San Pedro de Atacama:

Bilder von unserem Ausflug ins Mondtal und ins Tal der Toten

Bilder von unserem Ausflug zu einer Lagune und zu den sogenannten roten Steinen (Piedras Rojas)

Da bei der Tour am Vortag, der Besuch bei den Flamingos im Salar de Atacama nicht Bestandteil der Tour war, hat der Besitzer unseres Hotels, Jose Miguel, mit uns eine private Tour dorthin gemacht. Das war insofern sehr interessant, weil er uns sehr viel erzählt hat. Jose Miguel ist hier im Norden in der Nähe von Calama geboren. Sein Vater hat in der Kupfermine gearbeitet, die eine der größten der Welt ist. Das Haus, in dem er jetzt das Hotel betreibt, hat seiner Großmutter gehört, die mit Waren gehandelt hat, und früher mit dem Pferd 100 km (einfacher Weg) durch die Wüste geritten ist, um ihre Handelswaren zu transportieren. Seine Eltern haben das Haus als Ferienhaus genutzt, und sind später hierher gezogen. Als im Jahre 1990 der Tourismus in San Pedro begonnen hat, wurden alle Familien gefragt, ob sie nicht Zimmer zur Verfügung stellen könnten.  Daraus hat sich dann das Hotel entwickelt. San Pedro ist ebenso wie die in der Nähe liegenden Orte wie z.B. Toconoa schon sehr alt und haben lange vor der spanischen Eroberung existiert. Heute wird das Nationalreservat Los Flamingos von einer Eingeborenengemeinschaft betrieben, die von Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Führungen, dem Verkauf von Kunsthandwerk sowie der Gewinnung von Lithium leben. Unter der Oberflächenschicht, die aus Salz und Erde besteht, befindet sich eine Salzsole, die neben vielen anderen Mineralien auch Lithium enthält. Die Sole wird nach oben gefördert, und in offenen Becken durch die Sonne getrocknet. Aus dem Feststoff muss dann in einem aufwendigen Prozess Lithium gewonnen werden.

Laut Aussage von José Miguel fühlen sich die Bewohner von San Pedro mehr den Andenbewohnern, z.B. Boliviens, zugehörig als Chiles. Man fühlt sich auch von der Regierung in Santiago vernachlässigt. Er sagte uns, dass es in Calama nicht einmal ein Krankenhaus gäbe, obwohl die Kupferminen für das Land sehr wichtig sind. Ebenso ist es im Süden, wo die Menschen sich eher mit Argentinien verbunden fühlen. Dort trinken sie z.B. Mate, der ursprünglich aus Argentinien kommt. Außerdem sagte er uns, und das habe ich auch schon vorher von vielen Leuten gehört, dass es einige wenige Familien gibt, denen alles gehört. Für die normalen Leute ist das Leben sehr schwierig, alles ist sehr teuer und auch Schulbildung muss privat finanziert werden.

2 Gedanken zu „San Pedro de Atacama“

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