10.11.2016: Ich war schon um 5 Uhr wach und bin gleich rausgegangen, weil es wunderschöne Ausblicke auf die Berge gab. Leider versank 2 Stunden später alles wieder in dichtem Nebel. Für heute war ein Ausflug auf den Sani Pass, der in Lesotho liegt, sowie eine 4-stündige Wanderung auf den Hodgson’s-Peak geplant.

Um 7:30 Uhr haben wir uns mit dem Tourguide getroffen. Er meinte, dass die Wetteraussichten für heute sehr schlecht seien. Wahrscheinlich sei es sowohl auf dem Pass als auch auf dem Gipfel, den wir erwandern wollten, neblig und regnerisch. Er gab uns die Chance, auf den Ausflug zu verzichten. Alle sechs Teilnehmer waren aber entschlossen, den Ausflug auf jeden Fall zu machen. Wir haben gehofft, dass die Wettervorhersage nicht so zuverlässig ist.
Wir sind in einem 4WD Landrover die Passstraße hochgefahren. Sie verlief erst entlang eines Flusstal um sich später in steilen Serpentinen nach oben zu winden. Der Pass war früher eine wichtige Handelsstraße. Esel haben die Versorgungsgüter nach oben und Wolle nach unten transportiert.



Irgendwann haben wir die Grenze nach Lesotho erreicht und haben ’schöne‘ Stempel in unsere Reisepässe bekommen.

Unser Tourguide hat uns viele interessante Informationen zu Lesotho gegeben. Lesotho ist vollständig von Südafrika umgeben und befindet sich ausschließlich in den Bergen. Der niedrigste Punkt in Lesotho liegt auf ca. 1400 m. Es entspringen viele Flüsse hier, die in großen Speicherbecken gestaut werden und Südafrika mit Trinkwasser versorgen. Das ist für Lesotho eine wichtige Einnahmequelle.
Lesotho ist ein sehr armes Land und leidet unter einer sehr hohen HIV-Infektionsrate (nach Swasiland weltweit die Zweithöchste). Dadurch liegt die Lebenserwartung bei nur ca. 45 Jahren. Nach Aussage unseres Guides sei jede 2. schwangere Frau mit HIV infiziert.
Oben angekommen haben wir unsere Wanderung gestartet, das Wetter war besser als vorhergesagt. Wir sind durch eine weite, offene Berglandschaft gelaufen, in der Schafe grasen und alles wegfressen. Die meisten der Hirten, die hier oben die Schafe hüten, sind AIDS-Waisen, die sich selbst überlassen sind. Ein trauriges Schicksal.



Mit dem Wetter hatten wir viel Glück, ohne Regen und bei guter Sicht sind wir fast bis auf den Gipfel gekommen. Dann war in der Entfernung leider ein Gewitter zu hören, so dass wir umkehren mussten.

Weil wir den Gipfel nicht erreichen konnten hat unser Guide uns noch zwei zusätzliche Programmpunkte angeboten. Zunächst sind wir die Straße noch bis zum höchsten Punkt auf 3240 m hochgefahren.

Anschließend haben wir einen kleinen Betrieb besucht, in dem die Schafe geschoren und die Wolle anschließend sortiert wurde. Pro Arbeitstag bekommen die Arbeiter 7 Euro für 60 geschorene Schafe. Die Wolle wird exportiert, nicht vor Ort weiterverarbeitet.



Bevor wir die Rückfahrt angetreten haben gab es noch eine kleine Erfrischung im höchsten Pub Afrikas.

Es ist auch möglich hier oben zu übernachten, z.B. in diesem Hotel:

Liebe Bettina, Südafrika, das ist ein Land so voll heftiger Armut und dem Ziel, mit ein bisschen Würde zu überleben. Nirgendwo vorher habe ich so deutlich wahrgenommen, eine privilegierte weiße Frau aus Mitteleuropa zu sein. Barbara
Liebe Barbara,
ja das stimmt, es gibt hier sehr viel Armut aber auch sehr viel Reichtum und alle, die sich den Luxus erlauben können, hier herumzureisen, sind sicher sehr privilegiert. Mich würde mal interessieren, welche Orte ihr auf eurer Reise besucht habt.
Liebe Grüße
Bettina
Sehr schöne Aufnahmen und kurze aber interessante Berichte.
Ich bin jedes Mal begeistert!
Vielen Dank.
Kai
Vielen Dank für den motivierenden Kommentar.
Grüße
Bettina
Lesotho November/ Dezember 2016
nun waren wir schon mehrmals hier, aber es fasziniert mich immer wieder. Was mir seit 2009 deutlich aufgefallen ist, ist: dass sich sehr viel veraendert hat. Die netten Rundhaeuschen sind den vornehmen Steinbauten gewichen. Zum Glueck fand ich noch welche landeinwaerts. Doll aufgefallen ist mir,man pfluegt bis weit ueber 2000m hoch, fast durch ganz Lesotho, mit den vorsintflutlichen Fluegen, die noch immer von mageren Ochsen gezogen werden. Jeder hat ein Gemuesegaertchen. Das Gemuese schmeckt sehr gut, gutes Wasser und Lavaboden. Hab mich nirgendwo bedroht gefuehlt, mich gefreut ueber die Freundlichkeit der Leute. Tolle Strassen, leider VIEL Landschaft verwuestet, haben die Chinesen in Lesotho seit 2009 gebaut. Ich fahre auch wieder hin