Bogotá

8.3.2017: Jedesmal wenn ich von einem Land, das mir gerade etwas vertraut geworden ist, in ein neues, anderes Land fliege, vor allem eines mit so einem schlechten Ruf wie Kolumbien, ist mir etwas mulmig zu Mute. Besonders die Fahrt zum Hotel, nach der Ankunft am Flughafen, habe ich dann immer schon vorher organisiert. Am Abend bin ich nach einem Zwischenstopp in Panama in Bogotá angekommen. Der Flug kam ca. eine halbe Stunde früher als erwartet an, so musste ich auf meinen Abholer etwas warten. Ich hatte mich in einem kleinen, privaten Hostel eingemietet. Der Betreiber, ein Spanier, der jetzt in Kolumbien lebt, hat mich vom Flughafen abgeholt. Die Gegend in der er wohnt gilt als sicher, so dass ich mich dort auch abends alleine bewegen konnte.

9.3.2017: Mit dem MetroBus TransMillenio bin ich in die Innenstadt gefahren, um unter anderem das „Goldmuseum“ (Museo de Oro) zu besuchen. Es sollte eine Haltestelle direkt vor dem Museum geben. Wegen einer Baustelle mussten alle schon vorher aussteigen. Ich war dankbar, dass mich zwei junge, ehemalige Studenten begleitet und mir den Weg zum Museum gezeigt haben. Sie haben mir auch gleich einige Sicherheitshinweise und Reisetipps gegeben. Sie meinten, nach 17 Uhr sollte man sich in der Innenstadt einschließlich der Altstadt nicht mehr aufhalten und sie haben mir empfohlen, die Salzkathedrale in Zapiquirá zu besuchen, von der ich auch schon gehört hatte.

Das „Goldmuseum“ hat mich sehr beeindruckt. Es gab sehr viele Kunstwerke aus Gold aus allen Teilen Kolumbiens aus der Zeit bevor die Spanier kamen und diese Hochkulturen zerstört haben.

Später habe ich noch das Botero Museum besucht, das in einem sehr schönen historischen Gebäude untergebracht ist. Hier sind viele Bilder und Skulpturen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero ausgestellt. Die dargestellten Menschen oder Tiere sind immer sehr voluminös und die Proportionen verzerrt. Daraus entsteht ein ganz eigener und markanter Stil, der mir sehr gut gefallen hat.

Museum Botero
Gemälde
Gemälde
Skulptur

10.3.2017: Heute habe ich an einer Stadtführung mit dem Fahrrad teilgenommen. Wir waren nur eine kleine Gruppe, außer mir noch zwei junge Männer aus Kanada. Unser Guide war ein Kolumbianer, der in Bogotá geboren und aufgewachsen ist. Er war eigentlich Maschinenbauingenieur und auch schon öfter in Europa.

Start der Tour
Smaragd Händler

Von unserem Guide gab es auch zunächst einmal Sicherheitshinweise. Bei einem Stop sollten wir unserer Räder immer vor uns hinstellen. Wenn wir Fotos machen wollen, sollten wir ihn vorher möglichst fragen und die Kamera erst am Ende unseres Haltes rausholen.

Plaza de Bolivar
Stierkampfarena

Die größte Überraschung war für mich, Häuser im viktorianischen Stil zu sehen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Es waren auch nicht nur einzelne Häuser sondern ganze Straßenzüge. Ebenso verblüffend, ein Schweizer Chalet.

Schweizer Chalet
Früher Parkplatz, heute Grünstreifen
Skyline und Berge im Hintergrund

Bogotá ist, wie auch viele andere Städte in denen ich gewesen bin, bekannt für seine Street Art. So wird auch Menschen, die nicht ins Museum gehen, ein Zugang zur Kunst ermöglicht. Außerdem wird die Stadt dadurch aufgewertet. Es gibt auch eine Street-Art bzw. Graffiti Tour, an der ich leider nicht teilgenommen habe.

Street Art

Wir waren dann auch noch in einer Kaffeerösterei, die von einem Deutschen gegründet wurde.

Kaffeerösterei mit deutschen Wurzeln

Insgesamt war die Tour sehr interessant. Wir sind durch viele unterschiedliche Bereiche der Stadt gefahren. Allerdings ist es dem Führer nicht gelungen, mich mit seiner Begeisterung, die er für die Stadt hat, anzustecken. Mir ist die Stadt zu chaotisch. Es gibt viel Verkehr und schlechte Luft. Der Metro-Bus ist zwar sehr gut organisiert, aber während der Hauptverkehrszeiten völlig überlastet. Obwohl die Busse eigene Spuren haben, kommen sie nur langsam voran, so dass man für eine Fahrt von nur wenigen Kilometern viel Geduld aufbringen muss. Es gibt auch viele Radwege, und am Sonntag sind viele der Hauptverkehrsstraßen gesperrt, damit sie von Fahrradfahrern, Joggern und anderen Sportlern genutzt werden können.

Am Nachmittag bin ich mit der Zahnradbahn auf den Monserrat gefahren. Von dort oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt. Wie man sieht, ist das Wetter hier auch nicht das Beste. Es ist sehr unbeständig.

Bogotá von oben
Bogotá von oben

Hier gibt es noch einen interessanten Artikel über Bogotá aus der FAZ von 11/2013.

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