10.9.2016: Da der Fahrradladen erst um 10 Uhr aufmachen sollte, habe ich heute etwas länger geschlafen und habe mich nach dem Frühstück ganz langsam den Berg runterrollen lassen. Vor dem Fahrradladen habe ich eine ganze Weile gewartet weil ich viel zu früh da war. Es kamen zwei Rennfahrer vorbei die meinten, sie seien nicht sicher, ob der Laden heute wegen der Fiesta überhaupt offen wäre. Gegen 10 Uhr kam dann aber glücklicherweise jemand und hat den Laden geöffnet.

Der Mechaniker hat das Lager des Vorderrades schnell auseinandergebaut und dann festgestellt, dass Kugeln im Lager fehlten. Diese hat er ergänzt und alles wieder zusammen gebaut. Auch alle anderen Befestigungen und Schraubverbindungen an meinem Rad hat er überprüft.

Er meinte, das Rad hätte eben noch Kinderkrankheiten, wäre aber ansonsten nicht schlecht. Ich war super glücklich, dass das Problem so schnell gelöst werden konnte und bin leicht und beschwingt den Berg wieder hochgefahren um meine Fahrt nach Santiago de Compostela fortzusetzen.



In Betanzos hatte es geregnet, so dass ich dort eine längere Mittagspause eingelegt habe bevor es bei kühlen Temperaturen weiter ging. Es ging sehr viel bergauf, wie man auf dem nächsten Bild erahnen kann, wenn man den Hintergrund sieht. Mittags in Betanzos war ich noch auf Meereshöhe.

Nach einem anstrengenden Tag auf dem Fahrrad war ich froh, eine nette Pilgerherberge zu erreichen und noch ein Bett im Schnarchsaal zu bekommen (8 Betten in einem Zimmer). Auffällig war, dass hier fast nur Spanier unterwegs waren während in den Herbergen auf dem Camino de Norte fast nur Ausländer waren.

Der Schrauber war mal wieder so ein klassischer Glücksfall. Dass das Fahrrad nicht schlecht ist, eine spanische Marke, hatten ja schon Katharina und Norbert beim Kauf gesagt. Und der Spruch mit den „Kinderkrankheiten“ ist in meinen Augen ein Fall von nationaler Loyalität, auch nicht die schlechteste Eigenschaft. Ich persönlich mag Loyalisten, keine prinzipiell aber personen- und sachorientierte. Topp Typ.