5.9.2016: Weiterfahrt mit meinem neuen Rad gegen 15 Uhr. Erstmal wieder eine kleine Strecke mit dem Zug zurückgelegt um möglichst schnell aus der Stadt rauszukommen. Von Mogro bis nach Santillana bin ich ca. 30 km mit vielen Steigungen mit meinem neuen Rad gefahren. Ich war glücklich, wieder auf einem Rad zu sitzen und meine Reise fortsetzen zu können. Das Rad lässt sich gut fahren und ich hoffe, dass ich damit jetzt ohne große Probleme bis Südspanien kommen werde. Leider kann ich auch meine Lenkertasche jetzt nicht mehr nutzen, weil ich keine Befestigung am Lenker habe. Ich habe eine andere Tasche auf dem Gepäckträger befestigt (da ist jetzt Platz, weil ich kein Zelt habe das ich im Moment auch nicht brauche.), allerdings ist das noch alles etwas umständlich. Ich bräuchte irgendwas um wenigstens mein Handy am Körper tragen zu können.
Abends habe ich in der historischen Kleinstadt Santillana del Mar übernachtet. Die Pilgerherberge war in einem sehr schönen Gebäude und mein Fahrrad konnte ich sicher in einem abgeschlossenen Raum unterbringen. Es haben sich gleich nette Kontakte ergeben und ich bin mit einer Gruppe, die sich schon länger kannte, Essen gegangen. Das war ein wirklich schöner Abend. Dort habe ich auch von einer Engländerin den Tipp erhalten, Handy und Portemonnaie im BH zu verstauen, jeweils auf einer Seite. Das klappt super. „Not“ macht erfinderisch (Luxusprobleme).

6.9.2016: Am nächsten Morgen wollte ich wieder früh starten so wie diese Pilger:


Leider gab es dann schon wieder ein kleines Missgeschick. Von meinem Fahrradschloss (7,90 Euro) konnte ich den Schlüssel nicht mehr finden (deshalb hatte ich vorher ein Zahlenschloss). Nach langer Suche hat mir der Herbergsvater das Schloss mit einem Bolzenschneider aufgeschnitten. Es war dann schon recht spät als ich endlich los kam und ich hatte wieder eine Aufgabe: ein neues (vor allem besseres) Schloss zu besorgen.





Für Pilger, die mit dem Rad unterwegs sind, gibt es eine spezielle Internetseite, auf der auch Empfehlungen für Übernachtungen gegeben werden. In Asturien wurde ein Zeltplatz in La Franca empfohlen, der für Pilger 6 kleine Häuschen mit jeweils 2 Zimmern mit jeweils einem Doppelbett für 10 Euro zur Verfügung stellt. Dort hatte ich ein Einzelzimmer und das Fahrrad war auch sicher abgestellt (im Zimmer).


7.9.2016: Am nächsten Morgen bin nur wenige Kilometer bis zum nächstgelegenen Bahnhof gefahren, um von da aus mit dem Zug nach Oviedo zu fahren. Von da aus wollte ich entweder mit dem Bus oder einem anderen Zug weiterfahren.

In Oviedo habe ich erstmal ein ausgiebiges Mittagessen zu mir genommen, mir ein neues Schl0ß gekauft und danach die Stadt erkundet. Dabei ich auf diesen interessanten Typ gestoßen: Er kam aus Argentinien und Reisen ist sein Leben. Unter anderem macht er Fotos und verkauft diese.


Er war 4 Jahre unterwegs von Argentinien bis Mexiko, dabei ist er durch 16 Länder gereist und hat 65.000 km zurückgelegt. Jetzt will er 4 Jahre durch Europa und nach Russland fahren. Ein super netter Typ. In Oviedo hatten sie ihm die Kamera geklaut, die er nicht im Blick hatte, während er mit Leuten geredet hat. Nach vielen Bemühungen hat er sie tatsächlich zurückbekommen, es waren einige Kinder gewesen. Welch ein Glück für ihn!
Wer sich seine Bilder und Geschichten auf Facebook anschauen möchte: https://www.facebook.com/matyasjavyer


Mit Carlos war ich über WhatsApp in Kontakt geblieben, er war jetzt auch in Oviedo. Er hat bei Sugeins (weil keiner ihren Namen aussprechen kann, wird sie von allen nur Su genannt) übernachtet, die er über die Internetplattform WarmShowers kennengelernt hat. Er war mit ihr noch unterwegs und hat mit ihr einen Fahrradausflug in das „Tal der Bären“ unternommen. Dort gibt es einen 44 km langen Radweg auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke. Er hatte mir geschrieben, dass sie um 18 Uhr mit dem Bus zurückkommen und ich dort auch übernachten könnte. Das war ein nettes Angebot, das ich gerne angenommen habe. Die Frau bei der wir gewohnt haben, kam ursprünglich aus Venezuela und hat auch schon viele längere Radtouren gemacht. Wir haben einen interessanten Abend verbracht und ich habe das erste Mal Apfelweinsangria getrunken. Asturien ist für seinen Apfelwein berühmt und insbesondere das Einschenken wird hier zelebriert.

Carlos und Sugeins haben mich auch über meine weitere Route beraten und mich darin bestätigt, direkt an die Westküste nach Galizien nach Ferrol mit dem Zug zu fahren und von dort mit dem Rad auf dem Camino Ingles nach Santiago de Compostela zu fahren (etwas mehr als 100 km). Das werde ich dann morgen tun. Heute werde ich noch einen Tag hierbleiben. Wir gucken schon den halben Vormittag YouTube Videos von Leuten, die mit dem Rad um die Welt reisen. Das ist sehr inspirierend. Ich bekomme auf jeden Fall Lust auf mehr.
Hallo, der Typ aus Argentinien mit seinen 65000 km, ihn habe ich auch getroffen – in San Sabeastian – was für ein Zufall:
https://www.facebook.com/matyasjavyer?fref=pb&hc_location=friends_tab&pnref=friends.all
Er heißt Maty Amaya.
Als ich einige Kilometer von von San Sebastian an einer Kreuzung hielt, sah ich ihn zusammen mit einern spanischen Mitfahrerin, auf der anderen Seite der Kreuzung ein weiterer Argentinier, der mit zwei jungen Fanzösinnen unterwegs war. Wir alle haben dann zusammen auch in einer Herberge für die Wanderer nach Santiago di Composotella übernachtet.
Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
das ist ja wirklich ein lustiger Zufall. Er ist wirklich sehr auffällig und interessant und hat wahrscheinlich überall wo er anhält gleich eine Menge Leute um sich herum.
Guten Start in der Schule
Grüße
Bettina
„Buen Camino“ through life!!!
Liebe Grüße aus Berlin, wenn Begonia, Freundin aus Oviedo, da gewesen wäre dann hättest du aus ihrer Wohnung genau den Blick auf die Kathedrale genossen. Machs gut mit liebsten Grüßen von Andrea und Gogo