Berlin-Wien

Am Samstag den 11.3.23 konnten wir uns endlich von unserem neuen Zuhause, dem Möckernkiez, lösen. Dort fühlen wir uns sehr wohl und der Abschied fiel uns nicht leicht. Den Start unserer Reise hatten wir eigentlich schon für Mittwoch, den 8.3.23 geplant, aber es gab ja noch soviel zu tun….und wir können starten wann wir wollen, einfach losfahren ohne Buchung.

Noch schnell ein Selfie vor der Abreise und am Hauptbahnhof schon der erste kleine Disput wegen unterschiedlicher Bedürfnisse am Bahnhof [Allerdings keine echte Neuigkeit, mehr so ein ‚und täglich grüsst das Murmeltier’…]. Wolfgang sucht einen Kaffee und was zu essen […bevorzugt Mozarellabrötchen, war früher im Flieger der Tomatensaft….], während ich auf diesem unübersichtlichen Bahnhof erstmal die Sicherheit brauchte, wann und wo der Zug fährt. Sollte für erfahrene Bahnreisende ja kein Problem sein.
Elektronische Anzeigetafeln sind rar gesäht, also warum nicht mal auf den analogen, auf gelben Papier gedruckten, Abfahrtsplan schauen. Dort gab es einen Zug nach Budapest um 9:01 (ich dachte 9:04 ?) auf Gleis 1. Nachdem dort kein Zug zu sehen war, dann doch mal ein Blick in die App: 9:04 von Gleis 12 (also nochmal durch den ganzen Bahnhof). Der Zug stand schon da und war angenehm leer (von wegen hohe Auslastung). Bitte Platz nehmen, der Urlaub kann beginnen.

Morgendliche Winterstimmung in Berlin

Die erste Etappe der Fahrt nach Wien ging mit dem EC 253 (Berlin-Budapest) über Prag nach Brno. Um von Berlin nach Wien zu kommen hätte es auch schnellere Züge gegeben (über Nürnberg). Aber auch für unsere Reise soll gelten:

Der Weg ist das Ziel

In der Vorbereitung der Reise hat mich besonders das Buch „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“ von Jaroslav Rudiš für die Schönheit von bestimmten Bahnstrecken sensibilisiert. Wir versuchen unsere Route nicht danach auszuwählen, wie wir schnell von A nach B kommen, sondern wo wir möglichst entlang schöner Bahnstrecken reisen. Dazu haben wir auch die tolle (analoge) Karte: Railmap Europe (vielen Dank Max!). Dort sind landschaftlich besonders schöne Strecken grün markiert. Zwischen Dresden und Prag geht es zunächst an der Elbe durch das Elbsandsteingebirge und nach der tschechischen Grenze immer weiter durch eine malerische Flußlandschaft, irgendwann ist es nicht mehr die Elbe sondern die Moldau.

Schneelandschaft in Tschechien
Immer am Fluss entlang zwischen Dresden und Prag
Kleiner Fluss, an dem die Bahnlinie wie ein Wanderweg entlang läuft.
Bahnhof in Brno, ein beeindruckendes Gebäude. Unser Zug hat 15 min Verspätung, über das Abfahrtsgleis wird erst kurz vorher auf der Anzeigetafel informiert. Also warten und gebannt auf die Tafel schauen.

Hier noch einige weitere Bilder von der schönen Strecke, einschließlich Speisewagen und kurzer Umsteigestop in Brno. Die Fotos mache ich übrigens mit meinem Iphone7 und der IOS-Foto-App Hipstamatic. Durch die Scheiben des Zugfensters ergeben sich Unschärfen aber auch interessante Reflexionen.

Mit einer Verspätung von ca. 25 Minuten sind wir schließlich in Wien angekommen, wo wir die Gelegenheit haben, bei einer Bekannten zu wohnen. Es ging dann nochmal mit U-Bahn und Tram und 20 Minuten zu Fuß leicht bergauf, bis wir endlich unser Ziel nach einem langen Tag erreicht haben. Wir haben uns dann noch zur nächsten Lokalitität aufgerafft, um noch ein Bier und einen Snack zu uns zu nehmen.
Die erwähnte Bekannte haben wir 2014 bei einer Taz-Reise nach Palästina kennengelernt, die besonderen Eindrücke dieser Reise waren damals der Anlass meinen Blog ins Leben zu rufen.

Inzwischen haben wir drei Tage in Wien verbracht, wobei wir die meiste Zeit mit der weiteren Planung der Reise beschäftigt waren. Morgen fahren wir von Wien nach Feldkirch, dann sind wir schon fast in der Schweiz. Von da aus wollen wir die wunderschönen Bahnstrecken in der Schweiz und Norditalien erkunden und werden wohl mehrere Tage mehr oder weniger im Zug verbringen. Davon dann in den nächsten Tagen mehr.

6 Gedanken zu „Berlin-Wien“

  1. Ich bin gespannt auf das Interieur der Züge in der Schweiz und auch auf Zugfahren in Italien. Ist lange her, dass wir im Zug bis Florenz und dann runter nach Sizilien gefahren sind. Italien ist nicht so mein liebstes. Überzeugt mich von Besserem.
    Ciao
    Sabine

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  2. Hallo Sabine,
    Italien lassen wir erst mal in Fahrtrichtung links liegen, da wird es von unserer Seite erst mal keinen weiteren Input in Hinsicht Überzeugung für dich geben. Also mal abwarten. Zunächst ist das Ziel die Iberische Halbinsel. Die Alpen reite ich mal mehr oder weniger motiviert mit Bettina runter. Als wir heute in der Jugendherberge in Feldkirch, österreichische Grenzstadt mit Herz (haha) ankamen sagte der Herbergsvater ‚Sie sehen müde aus.‘. Kann passieren bei einer Landesquerung von Ost nach West ohne ein Bein zu bewegen – ausser beim Umsteigen. Also erst mal ‚Grüss Gott‘ von den Älplern. Bis dahin, Wolfgang

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  3. Hallo liebe Bettina
    Hallo lieber Wolfgang
    Ich habe gerade euch mit dem Start eurer Reise entdeckt … genießt es!!

    Wenn ich ab heute (16.3) dann wohl in der schweiz seid … dann seid ihr vielleicht ganz in meiner Nähe…

    Samstag/Sonntag bin ich im Baselbiet… ihr seid jederzeit willkommen uns sei es nur auf einen Kaffee… oder ich schaue ob ich euch irgendwo treffen kann…

    herzlichen nachtgruss Carsten

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    • Hallo lieber Carsten,
      wie schön von Dir zu hören und vielen Dank für die Einladung. Wir würden Dich auch gerne mal wiedersehen.
      Wir sind heute von Chur über St. Moritz nach Tirano gefahren. Das war eine tolle Strecke. Wir werden jetzt noch 1-2 Tage hier unten verweilen, bevor wir dann noch in der Schweiz eine größere Runde drehen. Nach Basel werden wir aber nicht kommen, höchstens in die Nähe von Zürich.
      Viele liebe Grüße
      Bettina und Wolfgang

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  4. Hallo Peter,
    du glaubst garnicht wie gespannt ich bin. Jeden Tag was Neues, zumal wir uns noch im Spannungsfeld von Planungstiefe und Spontanität befinden.
    Aber bis Italien haben wir es schon geschafft, Comer See, Mailand und so. ‚Ganz nett‘, sage ich mal. Weitergehende Kommentare dazu ggf. an anderer Stelle ;-).
    Allerdings, so ganz von der Schweiz gelöst haben wir uns noch nicht. Einmal geht noch. Bis dahin.
    Grüsse, Wolfgang

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