15.3.2023: Mit der heutigen zehnstündigen Tour fahren wir einmal durch ganz Österreich von Ost nach West. Von Wien über Bruck/Mur und Leoben auf der landschaftlich sehr reizvollen Stecke in Richtung Zürich. Zwischen Wien und Bruck sind wir auf der 42 km langen Semmeringbahnstrecke gefahren (in einem EC mit dem Ziel Triest). Davon hatte ich schon viel gelesen und habe anhand dieser ausführlichen Beschreibung jeden einzelnen Streckenabschnitt mit verfolgt. Heute fahren wir wie selbstverständlich durch die Alpen durch Tunnel und über Brücken und können uns gar nicht vorstellen, mit welchem Aufwand und Schwierigkeiten diese errichtet wurden.
In einem anderen Artikel habe noch von den mondänen Hotelanlagen gelesen u.a. dem Südbahnhotel, die von der Südbahngesellschaft gebaut wurden, um entsprechende Gäste nach Semmering zu bringen.
Einige Eindrücke aus dem Zug:
Die ab Leoben folgende Strecke war sehr abwechslungsreich und interessant. Fand ich zumindest, Wolfgang ist nicht so engagiert dabei wie ich, während der Fahrt die Karte zu studieren und aus dem Fenster zu gucken, aber er kann sich auch beschäftigen. Im ersten Teil der Reise konnte ich gar keine Fotos machen, wegen zu starker Reflexionen in der Fensterscheibe.
Zum Ende hin, ging es dann besser, hier noch einige Eindrücke. (Übrigens: Die Bildergruppe ist eine sog. Galerie und ihr könnt die Bilder größer anzeigen lassen und durchblättern, wenn ihr eins der Bilder anklickt). In der Bahn habe ich wenigstens Zeit genug Bilder zu machen, auch wenn es nicht die Besten werden, macht es trotzdem Spaß. Und ich mache den Blog ja auch nicht nur für euch, die Leser:innen, sondern auch für uns als Erinnerungsstütze.
Übernachtet haben wir in einer Jugendherberge in Österreich kurz vor der Grenze zu Lichtenstein. Diese war in einem mittelalterlichen Gebäude untergebracht. Gegenüber war ein chinesisches Lokal, wo wir uns abends noch am Buffet satt gegessen haben. Morgen geht es weiter mit der Bernina-Bahn nach Tirano (in Italien).
16.3.2023: Nach einem sehr guten Frühstück haben wir uns wieder zum Bahnhof begeben, um von Feldkirch, über Buchs, Chur und St. Moritz nach Tirano zu fahren. Ab Chur fuhren wir mit der Rhätischen Bahn, zwischen Thusis und Tirano werden 122 km auf einer Strecke zurückgelegt, die zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde.
Von den Gletschern zu den Palmen
Das UNESCO Welterbe RhB und unberührte Alpenlandschaften zum Greifen nah: Eine Fahrt mit dem Bernina Express ist ein Reiseerlebnis der Extraklasse. Der Bernina Express, der Paradezug der Rhätischen Bahn, ist eine rollende Legende und einer der berühmtesten Züge der Welt. Auf den höchsten Bahngleisen Europas und den steilsten der Welt nimmt der Bernina Express seine Gäste mit auf eine einmalige Reise durch 55 Tunnels und über 196 Brücken. Von der ältesten Stadt der Schweiz durch wildromantische Schluchten, vorbei an spektakulären Kunstbauten, hinauf zum ewigen Eis der Gletscher und wieder hinab bis zu den Palmen im italienischen Tirano: Keine Bahnstrecke durchquert die Alpen auf so spektakuläre Weise. Die modernen Panoramawagen bieten erstklassigen Reisekomfort und lassen die eindrücklichen Landschaften zum Greifen nah erscheinen.
Webseite der rhätischen Bahn: https://tickets.rhb.ch/de/pages/bernina-express
Von St. Moritz aus, gab es in unserem Zug auch zwei Panoramwagen, für die eigentlich Plätze im Vorraus gebucht werden müssen. Es war aber so leer, dass wir auch ohne Reservierung mitfahren konnten. Für die Strecke gilt unser Intterrail-Ticket und für den Sitzplatz im Panoramowagen konnten wir 5 Franken pro Person beim Schaffner bezahlen. Der Ausblick war wirklich beeindruckend. Und das ganze noch bei strahlendem Sonnenschein. Selbst Wolfgang war angetan (Originalzitat).
In Tirano angekommen, war es schon sehr frühlingshaft und die Magnolien haben schon geblüht. Eine schöne Übernachtung in Tirano haben wir vor Ort gefunden, wir hatten eine ganze Wohnung sogar mit Küche, die frisch renoviert war. BeIm benachbarten Bioladen haben wir eingekauft, um abends was zu kochen. Bei genauerem Hinsehen haben wir dann gemerkt, dass es in der Küche kein Kochgeschirr gab, keinen Topf, keine Pfanne, nur eine Mikrowelle und einen Wasserkocher. So blieb die Küche leider kalt. Die Wohnung konnten wir nur für einen Tag mieten und sind deshalb am nächsten Tag (18.3.2023) an den Comer See nach Lecco gefahren. Hier haben wir uns für drei Tage in einem privaten Bed and breakfast eingemietet.
Liebe Bettina, lieber Wolfgang, wow, welch tolle Eindrücke ihr einfach in der Bahn sitzend erleben dürft! Tirano scheint wunderhübsch gelegen zu sein. Es gibt wahrscheinlich von Google ein 360°-Foto.Erholt euch gut am See.
Ciao Sabine