19.04. – 22.04.2023: Der ehemalige Fischerort Nazaré ist für seine Riesenwellen (auch Monsterwellen genannt) bekannt. Diese gibt es allerdings nur im Winter, hauptsächlich im November. Dann treffen sich dort die internationalen Big-Wave-Surfer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und der Hoffnung, einen neuen Weltrekord aufzustellen.
Unsere Unterkunft (Appartment mit Küche) lag im Ortsteil Sitio, welcher auf einer riesigen Felsklippe liegt. Von dort oben hatten wir einen spektakulären Blick auf den Strand und den Ort. Im Ort liegt auch eine Wallfahrskirche, die immer noch eine große Bedeutung hatte, allerdings zwischenzeitlich von Fatima überflügelt wurde. Busse mit ‚Landgängern‘ von Kreuzfahrtschiffen fahren diesen Ort an, aber abends ist kaum was los. Es gibt einen Aufzug vom Strand nach oben, der gerade repariert wird. Dafür war ein Schienen-ersatzverkehr eingerichtet. Für die Anreise mit Gepäck auf jeden Fall nützlich, ansonsten gibt es auch einen schönen Weg.
An einem Tag hatten wir Regen und mussten unsere wärmeren Klamotten wieder unten aus dem Rucksack herausholen, auch abends war es kühl.
Wir haben Strandspaziergänge gemacht und sind zum Leuchtturm gelaufen, der auf einer ehemaligen Festung an der Spitze einer Landzunge liegt. Dort gibt es ein Museum über die Entstehung der Riesenwellen sowie eine Art Hall of Fame zur Würdigung der berühmten Surfer, die schon hier aktiv waren.
23.04.2023: Von Nazaré mit dem Bus nach Coimbra, wo es wieder Anschluss an das Eisenbahnnetz gibt. Obwohl Coimbra bestimmt auch sehr sehenswert ist, sind wir direkt mit dem Zug weiter nach Porto, für welchen wir zehn Minuten vor Abfahrt noch eine Reservierung bekommen konnten. Dort haben wir eine Nacht in einem recht einfachen familiengeführten Hotel am Bahnhof verbracht.
24.04. – 27.04.2023: Eine beliebte Attraktion für Freund:innen schöner Bahnstrecken ist das Bähnchen, das in einer zweistündigen Fahrt durch das Weinanbaugebiet im Dourotal von Porto nach Pinhão und eine weitere Stunde bis Pocinho fährt.
Wir haben in Pinhão ein wunderschönes Hostel gefunden, das von dem weitgereisten Portugiesen Pedro und seiner Partnerin Sara aus der Schweiz betrieben wird. Es ist ein altes Haus, dass von Pedro liebevoll renoviert wurde. Die toll ausgestattete private Küche kann auch von den Gästen mitbenutzt werden. Es gibt außerdem eine Dachterasse, wo wir jeden Abend neue Gäste kennenlernen konnten und einen Garten mit schattigen Plätzen, in den man sich auch zurückziehen kann. Von Pedro bekam ich auch Komoot-Touren für Wanderungen durch die terassenförmig angelegten Weinberge zu schönen Aussichtspunkten.
Auf dem Douro sind auch Flusskreuzfahrtschiffe unterwegs, die den kleinen lauschigen Hafen für einen Stop nutzten. Es gab dort auch einige nette Restaurants, die am Abend gut besucht waren.
Da in Pinhão noch nicht das Ende der Bahnlinie ist haben wir noch einen Ausflug nach Pocinho gemacht. Dort ist allerdings nichts. Wir hatten deshalb auch vor, mit dem Zug nach einem 30-minütigen Aufenthalt am Bahnhof gleich wieder zurück zufahren. Zunächst sah auch alles gut aus, die Lok wurde rangiert und alles schien bereit zur Abfahrt, der Bahnhof voller Menschen. Dann fuhr der Zug auch los, allerdings 10 Minuten vor der angekündigten Abfahrtszeit und ohne Passagiere in Richtung eines Abstellgleises vor einem Lokschuppen. Lange Gesichter allerseits und langsam sprach sich herum, dass der nächste Zug wegen Streik erst in 4 Stunden um 17:18 Uhr fahren würde. Pedro hatte uns für diesen Fall ein Museum in Villa Nova de Foz Côa empfohlen, dass wir mit dem Taxi erreichen konnten. Das sehr beeindruckende Museum widmet sich den prähistorischen Felsenzeichnungen, die in großer Anzahl im Côa-Tal gefunden wurden. In dem Tal war eigentlich ein Staudamm geplant, der durch den engagierten Einsatz von jungen Menschen verhindert werden konnte.
Zum Abschied gab es von Sara noch einige gute Tipps für Porto, wo wir am Nachmittag noch eine Stunden Zeit hatten, bevor wir nach Vigo in Spanien fuhren.
Ihr Lieben,
Herrlich, vielen Dank fürs teilen
Weiter viel Erlebnisfreude
Herzlich
Erika
Sehr schöne und inspirierende Tour. Weiterhin alles Gute und viel Spaß.
Berno