TAZ Reise nach Palästina/Israel

Im Oktober 2014 habe ich mit meinem Mann an einer Reise nach Palästina/Israel teilgenommen. Die „Reise in die Zivilgesellschaft“  wurde  von der Tageszeitung TAZ in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen veranstaltet. Begleitet wurden wir von Georg Baltissen, einem TAZ-Journalisten, der einige Zeit in Jerusalem als Journalist gearbeitet hat. Einen ausführlichen Erlebnisbericht gibt es von einem Teilnehmer der Reise … Weiterlesen

Reflexion der Reise nach Israel/Palästina

Selten hat eine Reise einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen und mich so beschäftigt, wie unsere Reise nach Israel/Palästina im Herbst 2014. In mehreren Blogbeiträgen habe ich meine Erlebnisse dort geschildert. Schon beim Verfassen der Blogbeiträbe habe ich mich intensiv mit dem, was wir dort hörten und sahen auseinandergesetzt, vieles musste ich auch nach der Reise noch recherchieren, weil ich die Zusammenhänge vor Ort gar nicht so genau verstanden hatte. Je mehr ich über das Thema gelesen habe, desto mehr weitere Fragen taten sich auf. Wie gut, dass die Stadtbücherei in Friedberg und Frankfurt ein entsprechendes Angebot haben. Weitere Bücher habe ich in Buchläden in Berlin und Frankfurt gefunden. In Frankfurt kann ich die Internationale Buchhandlung im Bahnhofsviertel empfehlen, die sehr viele Bücher zum Thema Israel/Palästina hat.

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Altstadt von Jerusalem

Am Vormittag des 29. Oktober 2014 wurden wir von der Pfarrerin Frau Ulrike Wohlrab durch die Altstadt von Jerusalem geführt. Sie leitet zusammen mit ihrem Mann das Evangelische Pilger- und Begegnungszentrum der Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung mit der Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg und lebt seit 2008 in Jerusalem.

Wir treffen uns am Damaskus Tor, das einen von acht Zugängen in die Altstadt von Jerusalem darstellt. Noch heute ist die Altstadt vollständig von einer gewaltigen Stadtmauer eingefasst.  Auch von Frau Wohlrabe  erhalten wir einen kurzen geschichtlichen Rückblick, diesmal mit religiösem Schwerpunkt: Im Jahre 70 haben die Römer den jüdischen Tempel zerstört, im Jahre 325 als Jerusalem unter byzantinischer Herrschaft stand, wurde die Grabeskirche errichtet.

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Umweltprojekte in Palästina

Am Morgen des 27.10.2014 informierten wir uns über Umweltschutzprojekte in Palästina. Wir fuhren zu der Schule Talitha Kumi in Beit Jala, deren Träger eine christliche, deutsche Institution ist. Auf dem Campus der Schule ist das Zentrum für Umwelterziehung EEC (Environmental Education Center) angesiedelt, das Teil des Netzwerkes Nepto ist, in dem sich 18 Organisationen aus dem Bereich des nachhaltigen Tourismus‘ zusammenge-schlossen haben. Wir werden von Simon Awad, dem Leiter des Zentrums, empfangen und erfahren mehr über die einzelnen Projekte des Zentrums für Umwelterziehung.

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Zu Gast in einer palästinensischen Familie

Vom 25. bis 27.10.2014 waren wir im Rahmen unserer Reise bei einer palästinensischen, christlichen Familie in Beit Sahour zu Gast und haben mit der Familie gemeinsam gegessen und den Abend verbracht. Die Übernachtungen wurden von der ATG, der alternative tourism group, organisiert. Die ATG engagiert sich dafür, dass ausländische Besucher der biblischen Orte wie Bethlehem, auch die Gelegenheit haben, palästinensische Familien kennenzulernen, um beim gemeinsamen Abendessen im persönlichen Gespräch einen Eindruck von den Lebensbedingungen zu bekommen. Durch die Übernachtungen und die Verpflegung haben die Familien auch ein zusätzliches Einkommen.

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Umgebung von Jerusalem

Am 28.10.2014 fuhren wir an die östliche Stadtgrenze von Jerusalem, um die außergewöhnliche geografische und politische Situation von Jerusalem besser verstehen zu können. Wir wurden dabei von Sergio Yahni vom AIC (Alternative Information Center) begleitet. Das AIC ist eine israelisch-palästinensische Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden zwischen Israelis und Palästinensern einsetzt. Nach Ansicht des AIC kann es in diesem Gebiet nur unter der Bedingung Frieden geben, dass die israelische Besatzung beendet wird, die Palästinenser das Recht auf Selbstbestimmung erhalten und die Flüchtlinge in die Orte, aus denen sie vertrieben wurden, wieder zurückkehren können.

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Der Süden Palästinas: Festung Masada und Qumran-Höhlen

von Andre Lundt

Heute, am 30. Oktober 2014, finden wir beim Frühstück die Situation deutlich verändert vor. Der größte Teil der Reisegruppe hat schon sehr früh die Rückreise antreten müssen, denn das Flugzeug ab Tel Aviv startet bereits um 10 Uhr. So bleiben denn nur drei Paare zurück, die sich – Bettina ausgenommen – an diesem Tag in einem gecharterten Kleinbus nach Süden aufmachen, um sich noch einige touristische Highlights anzusehen, die in unserem Programm nicht enthalten waren.

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Die Grenzsituation an der Mauer von Bethlehem

Von Andre Lundt

Schon am Vormittag des 27.10. 2014 hatten wir in Bethlehem eine Fülle von Eindrücken gesammelt und während des Mittagessens von Frau Mukarkar viele Details über die gegenwärtige Situation der christlichen Gemeinde erfahren. Ein zweiter Höhepunkt des Tages erwartete uns dann am Nachmittag im Norden der Stadt an der durch den israelischen „Schutzwall“ extrem aufwändig gesicherten Grenze zu Ost-Jerusalem.
Bereits in Bi’lin wie auch bei unserer Einfahrt nach Beit Sahur waren wir der monströsen Trennmauer zwischen Israel und der Westbank sehr nahe gekommen und hatten dabei die Brutalität  dieser „Sicherheitsmaßnahme“ auf bedrückende Weise gespürt.  Jetzt, an dieser Grenzstelle, empfanden wir die bizarre Situation im Umkreis der Sperranlage sogar noch deprimierender – wohl auch, weil hier, ähnlich wie früher in Berlin, die Mauer direkt Wohngebiete voneinander trennt und Straßen blockiert.

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Silwan – Symbol akuter Vertreibung

Von Andre Lundt

Um die Mittagszeit des 29. Oktober 2014, nach dem geführten Rundgang durch die Ost-Jerusalemer Altstadt, verabschieden wir uns von Pastorin Ulrike Wohlrab oberhalb des Platzes der Klagemauer. Von hier aus führt uns Georg in den seit langem umstrittenen Stadtteil Silwan, in dem derzeit etwa 55.000 Palästinenser und etwa 400 zionistische Siedler leben.

Mit Beendigung des Sechs-Tage-Krieges 1967 dehnte Israel die Grenzen seines Besatzungsgebietes weit über die alte Stadtgrenze von West- und Ost-Jerusalem aus und verleibte sich damit zugleich Silwan ein, das seit 1948 unter jordanischer Verwaltung stand. 1980  erfolgte schließlich – zusammen mit zahlreichen weiteren palästinensischen Gemeinden die formelle Eingliederung des Stadtteils in das  Jerusalemer Verwaltungsgebiet – allerdings im Widerspruch zu internationalem Recht. 

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Hebron – eine geteilte Stadt

Dieser Beitrag wurde von Andre Lundt verfasst und von mir überarbeitet.

Am Sonntag, den 26.10.2014 stand die Stadt Hebron auf dem Besuchsprogramm. Auf die Situation, die wir bei unserer Ankunft dort antrafen, waren wir trotz der Informationen, die uns im Vorfeld vermittelt worden waren, nicht vorbereitet: Die palästinensische Bevölkerung der Altstadt leidet seit der israelischen Besetzung und insbesondere seit der Zoneneinteilung im Zentrum unter täglichen Übergriffen der militanten jüdischen Siedler. Darüber hinaus ist ihre Bewegungsfreiheit und ihr Geschäftsleben durch Absperrungen und Militärkontrollen massiv eingeschränkt.
Wie weit die Aggressionen der jüdischen Minorität gegenüber der palästinensische Bevölkerungsmehrheit mittlerweile angewachsen sind, zeigt sich unter anderem daran, dass seit einiger Zeit internationale Freiwillige die Aufgabe übernommen haben, palästinensische Kinder auf dem Schulweg zu begleiten, denn nur so können diese gegen die Gewalt jüdischer Siedler wirksam geschützt werden. Schon allein in dieser gestörten und belastenden Atmosphäre auszuharren bedeutet für die palästinensische Bevölkerung eine Form des gewaltfreien Widerstandes.

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Rundgang durch Ramallah

Am 25.10.2014 haben wir einen Rundgang durch die Altstadt von Ramallah gemacht. Ramallah ist eine der größten palästinensischen Städte in den besetzten Gebieten. Es wird sehr viel gebaut, man sieht viele Rohbauten bzw. halbfertige Gebäude. Früher diente Ramallah, wegen des kühleren Klimas, als Sommerresidenz für die Wohlhabenden aus Jerusalem. Heute ist es auch Sitz der palästinensischen Autonomiebehörde (PA), nachdem die Versprechungen, die PA in Jerusalem anzusiedeln, nicht eingehalten wurden.

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Sufi Trail in Palästina, Deir Ghassaneh

Am Freitag, den 24. 10.2014, wollten wir von Ramallah  zur palästinensischen Universität Bir Zeit fahren. Leider war die Universität aus uns nicht bekannten Gründen geschlossen. Unsere nächste Station war die NGO Rozane in Deir Ghassaneh. Dort wurden wir von unserem lokalen Begleiter begrüßt. Rozane wird von verschiedenen europäischen Ländern unterstützt und bemüht sich um Projekte für Jugendliche und Frauen sowie um das Bewahren des kulturellen Erbes des palästinensischen Volkes. Ziel ist auch die Stärkung von lokalen Wirtschaftsstrukturen.

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Besuch in Bil’in

Gewaltfreier Widerstand gegen die Mauer

Am 23.10.2014 waren wir in Bil’in, wo seit 10 Jahren jeden Freitagnachmittag vielbeachtete, friedliche Proteste gegen die Mauer stattfinden. Mit Unterstützung  internationaler und israelischer Gruppen sowie eines israelischen Anwaltes konnte erreicht werden, dass die Mauer im Jahr 2011 näher an die hinter der Mauer liegende jüdische Siedlung versetzt wurde. Wir wurden in Bil’in von Abdallah Abu Rahma, einem international bekannten und von der EU ausgezeichneten Aktivisten, empfangen.

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Jiftlik-das Dorf, das es nicht geben sollte

Unser Besuch in Jiftlik im Jordantal am 22. Oktober 2014 folgte direkt im Anschluss an den Besuch in der jüdischen Siedlung Rechalim. Es war bedrückend zu erleben, wie erbärmlich die Lebensbedingungen für die palästinensische Bevölkerung dort unter der ständigen Bedrohung durch die israelische Armee und aggressive jüdische Siedler sind. Auf dem Weg dorthin passieren wir zahlreiche jüdische Siedlungen, die sich durch die gepflegten und üppigen landwirtschaftlichen Nutzflächen deutlich von den palästinensischen Feldern unterscheiden. Schon auf den ersten Blick erkennt man so, welche Folgen die ungerechte Wasserzuteilung für die Bodenkultivierung hat.

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Besuch bei einer Siedlerin

Kartenausschnitt Rechalim

Am 22.10.2014 im Anschluss an den Stadtrundgang in Nablus haben wir die jüdische Siedlung Rechalim besucht. Die Siedlung liegt im besetzten Westjordanland in einem C-Gebiet. Nach dem Völkerrecht hat Israel als Besatzungsmacht kein Recht dort Siedlungen zu errichten. Trotzdem werden viele Siedlungsprojekte von den israelischen Behörden genehmigt.

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Nablus-Stadtrundgang

Am 22. Oktober 2014 haben wir am Vormittag einen Rundgang durch die Stadt Nablus gemacht. Nablus ist eine palästinensische Stadt im sog. A-Gebiet. Die Stadt steht damit sowohl zivilrechtlich als auch militärrechtlich unter palästinensischer Verwaltung. Wir wurden von Majdi Shella, der uns als Gewerkschafter und Netzwerker in unserem Reiseprogramm vorgestellt wurde,  durch die Stadt geführt.

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